BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Schwalbach am Taunus

Neugestaltung des Unteren Marktplatzes: Aktueller Stand

Brunnen erhalten oder mehr Raum für Open - Air – Veranstaltungen? Hier die Dokumentation der Anregungen und Gestaltungsvorschläge und die Pläne des Magistrats.  Die Schwalbacher gestalten gerne mit, wenn sie gefragt werden – das ist die erfreuliche Bilanz einer Umfrage der Grünen zur Neugestaltung des Unteren Marktplatzes. Es gab 102 Wortmeldungen insgesamt mit Stimmzettel, am Info-Stand und per mail. Die Umfrage kommt zur rechten Zeit, weil nun nach drei Jahren (!) auch die offiziellen Planunterlagen vorliegen, die eine parlamentarische Arbeitsgruppe auf der Grundlage eines Parlamentsbeschlusses aus dem Dezember 2014 erarbeitet hat. Es ist ärgerlich, dass es so lange gedauert hat, aber jeder der vorgelegten Pläne ist als Diskussionsgrundlage wesentlich besser geeignet als ein früherer Architektenplan, der die vollständige Umgestaltung des Marktplatzbereichs und eine sehr problematische Treppenanlage mit integrierten Rampen ohne Geländer vorgesehen hatte. Dass der Platz nach der Sanierung barrierefrei sein soll, ist ebenso unumstritten wie die Notwendigkeit, dass es weiterhin einen umzäunten Spielplatz geben muss.

22.01.18 – von Arnold Bernhardt –

Die ganz überwiegende Mehrheit der Befragten erwartet aber gar keine spektakuläre Umgestaltung, sondern eher eine behutsame Sanierung, ästhetisch ansprechend und zeitgemäß. Die Grundform des Platzes soll erhalten bleiben, sagen 61 Umfrageteilnehmer, 17 sind hier anderer Meinung.

Das Brunnenensemble mit der prominenten Figurengruppe ist nicht völlig unumstritten, aber dass auf jeden Fall die Figurengruppe erhalten bleiben muss, fordern sogar 85 Befragte, nur 14 sind gegenteiliger Auffassung. Die Meisten empfinden den Brunnen und den runden Platzabschluss zum Bürgerhaus als angenehmen Kontrapunkt zu der „Quaderarchitektur“ der Häuser am Marktplatz. Viele sehen in dem lokalen Wahrzeichen sogar schon ein Stückchen Heimat, das sie nicht missen wollen.

Eine deutliche Mehrheit will die am Marktplatz vorhandenen Bäume erhalten wissen (57 : 29) und sogar eine zusätzliche Baumgruppe auf dem Platz (54 : 28).

Dass der Kiosk verschwinden soll, ist die fast einhellige Meinung der Anwohner und die überwiegende Zahl der Wortmeldungen stimmt dem zu (77 : 18). Diesem Wunsch wird nun wohl auch Rechnung getragen. Der Kioskbetrieb ist seit einigen Wochen eingestellt.

Eine Fülle konkreter Gestaltungsvorschläge beschäftigt sich mit Planungsdetails („Die Treppe zum Bürgerhaus muss breiter werden“, „Vor der Gaststätte sollten Sitzgelegenheiten sein“) oder sie geben Grundsätzliches zu bedenken, etwa mit dem Hinweis, dass es hier abends oft zu laut sei. Der Platz sei schließlich das unmittelbare Wohnumfeld für viele Hundert Anwohner. Andere wollen alle „dunklen Ecken“ vermeiden und sehen deshalb auch die derzeitigen Bäume oder neue Baumgruppen kritisch.

Manches lässt sich gerade nicht miteinander vereinbaren, muss entschieden werden und die vorliegenden Planentwürfe sind hierfür durchaus eine gute Grundlage.

Die Planungsvariante 4 etwa orientiert sich deutlich an der bisherigen Grundform des Platzes und lässt die Vorstellung zu, dass das Brunnenensemble, eventuell ergänzt um ein Wasserspiel, erhalten bleiben könnte. Ein solches Wasserspiel sehen viele als deutliche Bereicherung, so das Ergebnis einer früheren Umfrage.

Einen ganz anderen Schwerpunkt setzen die Planvarianten 5 und 6, die an der Stelle des Brunnens mehr Raum für ein zusätzliches Veranstaltungsforum vor dem Eingang zum Bürgerhaus vorsehen. Eine deutlich stärkere Nutzung des Unteren Marktplatzes durch zusätzliche Open –Air – Veranstaltungen wird aber wegen der Lärmentwicklung von zahlreichen Anwohnern als zusätzliche Belastung empfunden und kritisch gesehen.

Die vorliegenden Planvarianten können hinsichtlich des Planungsziels „Barrierefreiheit“ noch weiter optimiert werden und es wird zu prüfen sein, ob nicht durch eine andere Platzierung der Rampenzugänge zur Ebene vor dem „Bunten Riesen“ dieser Bereich des Unteren Marktplatzes besser zu nutzen wäre.

Wichtig ist, dass hierüber nun endlich öffentlich diskutiert werden kann. Der Untere Marktplatz ist für viele Schwalbacher und für Besucher das Eingangstor zu unserer Stadt; er ist unmittelbares Wohnumfeld und Visitenkarte zugleich. Der mittlerweile schlechte Zustand des Platzes, der Oberflächen, der Treppenanlagen trägt bei zu einem hier problematischen sozialen Umfeld. Das muss rasch anders werden und wie das geschehen sollte – dafür gibt das Ergebnis der Umfrage schon einen deutlichen Fingerzeig.

Hier die Dokumentation der Anregungen und Gestaltungsvorschläge und die Pläne des Magistrats.