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06.02.14 –
Am Mittwoch war der Presse zu entnehmen, dass die auf dem Naturbadgelände tätige Fa. Landschaftsbau Nickel gegen die Stadt Schwalbach auf Zahlung von ausstehenden 230.000€ klagt. Die Fa. Nickel ist ein anerkanntes Fachunternehmen, das schon seit Jahren in der Region und als Auftragnehmer der Stadt Schwalbach tätig ist, bisher ohne größere Beanstandungen. Die Schlussabrechnung läge seit Oktober vor, die Zahlungen seien zu leisten, ist zu lesen. Die Fa. Nickel wirft der Stadt vor, der Auftraggeber habe nachträglich bereits vereinbarte Preise nach unten korrigiert, die Mehrkosten stünden im Zusammenhang mit den Geländeaufschüttungen, die vor der Bauphase schon kritisiert worden waren. Dass es hier nicht um die Beschwerden eines einzelnen wütenden Auftragnehmers geht, zeigte sich am selben Abend in der Sitzung des Ausschusses für Bau Verkehr und Umwelt. Dort verkündete die Bürgermeisterin, dass Zahlungen an weitere Auftragnehmer ausstehen, auf Nachfrage sagte sie, es seien "viele". Außerdem wurde von weiteren Auseinandersetzungen nämlich mit den Architekten Griebel und Leininger berichtet, und das heißt wohl, dass zuletzt die Übersicht verloren gegangen ist. Die Bürgermeisterin hatte in der Schlussphase nämlich noch einen weiteren Koordinator engagiert, der der Öffentlichkeit als „Sicherheitsbeauftragter“ Schoenemarkers vorgestellt wurde. Dieser hatte offensichtlich recht konfus um geplant und für einiges Durcheinander auf der Baustelle gesorgt. Die nun zu Tage tretenden Meinungsverschiedenheiten sind daher wohl zu einem guten Teil darauf zurückzuführen, dass hier die linke Hand nicht wusste, was die rechte Hand gerade tut. Dadurch sind Baumängel und Meinungsverschiedenheiten darüber entstanden, wer nun für die immer wieder geänderte Planung verantwortlich ist. Die Änderungen waren aber jedenfalls nicht durch das Stadtparlament veranlasst. Fragt man nach bei Handwerkern und Architekten, so läuft es darauf hinaus, dass dieser von der Bürgermeisterin persönlich eingesetzte "Sicherheitsbeauftragte" Schoenemarkers für viel Konfusion gesorgt hatte. Er habe immer wieder für unrunde Abläufe gesorgt und unnütze Umplanungen eingefordert. So wurden beispielsweise auf sein Bestreben hin Glaskuppeln in den bis dahin einfachen und funktionalen Dachaufbau eingebaut und die für die Art der Nutzung völlig ausreichenden Fenster seien durch teure Sicherheitsfenster ersetzt worden. Außerdem ist zusätzlich – von außen gut erkennbar - eine Klimaanlage eingebaut worden. Das sind alles Änderungen, die nicht vom Parlamentsauftrag gedeckt, aber kostenträchtig waren und wohl zu Verzögerungen und Konflikten auf der Baustelle beigetragen hatten. Es ist zu vermuten, dass es weitere gibt. Nach wie vor fehlt die Transparenz über das, was im Naturbad tatsächlich gebaut wurde und über die dazugehörigen Kosten. Gar zu viele Köche verderben den Brei - das gilt in diesem Fall besonders. Die betrübliche Folge: Das Schwalbacher Naturbad wird - ganz und gar unnötig - eines der teuersten seiner Art werden und wir müssen damit rechnen, dass die Klage der Fa. Nickel nicht die letzte bleiben wird. Sehr fraglich ist andererseits, ob das von der Stadt angestrengte Verfahren gegen den Architekten Leininger Erfolg haben kann. Gründe für die teuren Umplanungen sind bis heute nicht erläutert und es wird schwer werden, den Architekten Leininger für etwas haftbar zu machen, was er möglicherweise gar nicht zu verantworten hat. Mehr Sorgfalt der städtischen Verantwortlichen bei der Planung statt der allzu sichtbaren Hektik wäre wohl die bessere Devise gewesen.
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