Zum geplanten Procter & Gamble Kreisel: GRÜNE fordern Nachbesserungen

Der Bau des Kreisels bei Procter & Gamble soll am 4. August 2014 beginnen. Es gibt in den Plänen einiges nachzubessern. Leider fließen die Informationen aus dem Rathaus spärlich.

29.07.14 – von Thomas Nordmeyer –

Die Kreuzung Flachsacker/Sulzbacher Straße, direkt vor den Gebäuden von Procter und Gamble gelegen (siehe Abbildung 1), soll durch einen Kreisel ersetzt werden. Die Kosten dafür liegen bei knapp einer halben Million Euro, wovon 2/3 der Kreis und 1/3 die Stadt Schwalbach tragen wird. Die Stadtverordneten und die Öffentlichkeit wissen seit dem Haushalt 2014 von dem Vorhaben. Wie die Bürgermeisterin am 17.Juli in der HFA-Sitzung erstmalig mitteilte, werden die Bauarbeiten, die im Zusammenhang mit Kanalarbeiten durchgeführt werden, nächste Woche beginnen. Auf Umwegen ist es den GRÜNEN gelungen, Einblick in die Pläne zu bekommen, die eigentlich längst öffentlich sein sollten. Der Bitte, die Pläne an die Stadtverordneten zu verteilen, ist die Bürgermeisterin bisher nicht nachgekommen, sie sind nach wie vor nicht öffentlich.
Dabei gibt es im Sinne der Schwalbacher das eine oder andere zu verbessern. Der ADFC, der die Pläne erst nach nachdrücklicher Aufforderung an die Bürgermeisterin aus der Stadtverordnetenversammlung erhalten hat, stellt fest, dass der Kreisel in dieser Form für Radfahrer schlecht geeignet ist. Das widerspricht der gerade durch die Stadtverordneten beschlossenen "Initiative für attraktiven und sicheren Fahrradverkehr", die sich für eine Verbesserung im Radverkehr einsetzt.
Der Kreisel wird täglich von hundert und mehr Radfahrern passiert werden. Da wäre es fatal, ihn nicht gleich so zu bauen, dass er für alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen brauchbar ist. Dazu ist es notwendig, die Einfahrten, wie vom ADFC eingefordert, wesentlich schmaler zu gestalten. Das verhindert, dass Autofahrer in Versuchung kommen, noch in der Einfahrt zum Kreisel Radfahrer zu überholen. Aus demselben Grund muss der mittlere Ring mit Bordstein versehen und gepflastert (statt asphaltiert) werden. Der Ring soll lediglich als Ausweichmöglichkeit für größere Fahrzeuge dienen, in keinem Fall zum Überholen im Kreisel einladen. Ein größeres Problem, das noch zu diskutieren sein wird, ist die Verkehrsführung des Angebotsradweges auf der Seite von Procter & Gamble. Der kreuzt nach den vorliegenden Plänen rechtlich bedenklich den ausfahrenden Verkehr auf den P&G-Parkplatz. Zudem gehört zu einem modernen Kreisel, dass an allen vier Ein- und Ausfahrten Zebrastreifen eingezeichnet sind. Ein Beispiel, wie ein solcher, gut funktionierender, Kreisverkehr aussieht, ist an der Schwalbacher Straße in Eschborn zu begutachten (siehe Abbildung 2).
Es gibt also einiges zu reden über die Pläne. Es ist daher äußerst bedauerlich, dass die Pläne nicht frühzeitig öffentlich gemacht und dem Bauausschuss zur Diskussion vorgelegt wurden. Die P&G-Kreuzung erfährt einen entscheidenden Umbau, das muss eigentlich von den Schwalbacher Gremien aktiv begleitet werden. Dass sich in der allgemeinen Informationsleere ausgerechnet die der Bürgermeisterin nahe stehende SPD-Fraktion ausreichend informiert fühlt, wirft hierbei einige Fragen auf.
Am kommenden Donnerstag wird die Bürgermeisterin die Pläne auch den anderen Schwalbacher vorstellen. Das sind 4 Tage vor Baubeginn – reichlich spät.

Thomas Nordmeyer
Stadtverordneter

Terminhinweis: Die Bürgermeisterin lädt für Donnerstag den 31.7.2014 um 19:00 ins Bürgerhaus, kleiner Saal, ein und wird dort die Pläne zum geplanten Kreisel bei P&G vorstellen.

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Kreisel | Procter & Gamble | Verkehr