Unfassbare Fehlplanung jetzt korrigiert - Provisorisches Flüchtlingslager erhält doch eigene Sanitäreinrichtungen

26.06.15 – von Barbara Blaschek-Bernhardt –

Weil der zuständige Dezernent des Kreises, Baron, es versäumt hatte, auf dem schon seit über einem Jahr zur Verfügung stehenden Grundstück in der Frankenstraße rechtzeitig Unterkünfte zu schaffen, soll nun für drei Monate ein provisorisches Zeltlager für 40 Asylbewerber auf dem Parkplatz am Stadion eingerichtet werden.

Ein an sich schon beschämender Vorgang, der aber vollends zur unfassbaren Fehlplanung zu werden drohte: Für die Flüchtlinge waren nämlich keine sanitären Einrichtungen, Toiletten, Duschen und Waschgelegenheiten, sondern nur zwei einfache Toiletten, vorgesehen. Baron hält es für angemessen, dass sich die Asylbewerber in dem nicht weit entfernten Schwalbacher Schwimmbad waschen könnten. Das Schwimmbad öffnet erst ab 10.00 Uhr und schließt am frühen Abend; eine entwürdigende „Flüchtlingsprozession" zwischen Zeltlager und Schwimmbad und unhaltbare sanitäre Zustände im Flüchtlingslager für die Zeiten, in denen das Schwimmbad geschlossen ist, waren absehbar.

Die Grünen hatten sofort gegen solche unhaltbaren Zustände protestiert und waren nun im Haupt- und Finanzausschuss erfolgreich: Der Ausschuss stimmte der Forderung der Grünen nach eigenen Sanitäreinrichtungen (z.B. mobile Dusch- und Toilettencontainer) für das Flüchtlingslager zu; bei einer Weigerung des Kreises sollen die Sanitäreinrichtungen nun notfalls auf Kosten der Stadt bereitgestellt werden.

Barbara Blaschek-Bernhardt: „Eine unfassbare Fehlplanung wäre damit wenigstens im nach hinein korrigiert. Selbstverständliche Maßstäbe müssen auch bei Asylbewerbern gelten. Eine menschenwürdige Unterbringung sind wir den Flüchtlingen schuldig"