Streit ums Arboretum: Umfassende Einigung in Sicht

Ein Bürgerentscheid in Schwalbach gegen den Bau des Eschborner Sportparks, ein Stadtverordnetenbeschluss aus Schwalbach vom vergangenen Jahr auch gegen mittlerweile abgespeckte Sportparkpläne und Widerstand aus Eschborn gegen die Erweiterungspläne der Schwalbacher Obermayr-Schule – viele Beobachter sahen hier schon eine gegenseitige Totalblockade und sagten ein auf viele Jahre zerrüttetes Nachbarschaftsverhältnis voraus.

23.04.12 – von Barbara Blaschek-Bernhardt –

Ein Bürgerentscheid in Schwalbach gegen den Bau des Eschborner Sportparks, ein Stadtverordnetenbeschluss aus Schwalbach vom vergangenen Jahr auch gegen mittlerweile abgespeckte Sportparkpläne und Widerstand aus Eschborn gegen die Erweiterungspläne der Schwalbacher Obermayr-Schule – viele Beobachter sahen hier schon eine gegenseitige Totalblockade und sagten ein auf viele Jahre zerrüttetes Nachbarschaftsverhältnis voraus.
Tatsächlich wird aber auf allen politischen Ebenen konstruktiv miteinander gesprochen und es hilft dabei, dass in beiden Städten die Schwarzen und die Grünen das Sagen haben. Die hartnäckigen, kritischen aber immer konstruktiven Beiträge der „Freunde Arboretum“ waren bei der komplizierten Gemengelage letztlich eine wichtige und sehr willkommene Unterstützung. Die Einsicht setzt sich durch, dass das Arboretum vor allem ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Schwalbacher und die Eschborner ist und dass sich dieser Stellenwert auch in den Weichenstellungen für die kommenden Jahre niederschlagen muss. 
Inzwischen sieht es so aus, als sei man bereits auf der Zielgeraden:
-    Der Bestand der Obermayr-Schule wird nicht in Frage gestellt, aber die für Schulzwecke in Anspruch genommene Fläche muss deutlich reduziert werden. Schulgelände wird eine Teilfläche des früheren Asylbewerberlagers unmittelbar angrenzend an das Gewerbegebiet sein.
-    Dadurch kann die in der bisherigen Magistratsvorlage noch vorgesehene ausufernde Bebauung deutlich zurückgeführt werden. Eine teilweise Renaturierung der Fläche in-nerhalb des früheren Asylbewerberlagers wird möglich.
-    Die Stadt Eschborn verzichtet auf  den Bau von Sportstätten in der Schwalbacher Gemarkung und wird ihre Grundstücke für Ausgleichsmaßnahmen und eine Erweiterung der Arboretumsfläche zur Verfügung stellen
Details dieser Vereinbarungen sind noch nicht abschließend besprochen, die Grünen schlagen aber jetzt schon vor, auch die künftige Verwendung des unter Denkmalschutz stehenden Hangargebäudes mitten im Naherholungsgebiet in die Gespräche einzubeziehen und von vornherein eine abgestimmte Lösung anzustreben. Dies ist schon deshalb sinnvoll, weil auch eine eventuelle Erschließung nur über den Eschborner Gewerbepark Phönix vorstellbar ist. Hier sollte allerdings gelten, dass ohnehin keine zusätzliche Verkehrsbelastung des Arboretums in Frage kommen darf.

Noch ist nichts in trockenen Tüchern, aber die Dinge sind auf einem guten Weg.


Barbara Blaschek-Bernhardt

Kategorie

Arboretum | Obermayr Schule