Naturbadplanung: Auf die lange Bank geschoben und Parlamentsbeschlüsse missachtet

Wie lange braucht ein Architekturbüro, um ein paar einfache Gebäude für ein Freibad von Grund auf zu planen? Etwa acht Wochen, so sagte es die Architektin Monika Barthel vom Architekturbüro BZM aus Wiesbaden gestern in der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Bau, Verkehr Umwelt (BVU) und Jugend, Kultur und Soziales (JKS) den versammelten Stadtverordneten. Die in dieser Sitzung vorgestellte Planung des Naturfreibads wurde, rechnet man zurück, also etwa im August 2011 begonnen.  Rechnet man weiter zurück zum Beschluss des Stadtparlaments, das den Magistrat mit der Entwurfsplanung am 24. Februar 2011 beauftragte (16/A 0108), so kommt man auf ganze sechs Monate, die das Rathaus gebraucht hat, um ein Architekturbüro mit der Erstellung der Pläne zu beauftragen.  Festzustellen ist also, dass ein halbes Jahr ging ins Land, bis der Parlamentsauftrag überhaupt beachtet wurde und weitere zwei Monate, bis er jetzt umgesetzt wurde. Einfach vergessen wurde dabei, dass das Grundstück dem Anschluss- und Benutzungszwang an das Heizkraftwerk unterliegt. Ignoriert wurde außerdem der Beschluss des Parlaments vom 9.6.2011 (17/A 0005) über die Ausrichtung der Dächer städtischer Neubauten zur Nutzung von Solarenergie. Ist es Ignoranz oder Vergesslichkeit der Bürgermeisterin? Rechtzeitig in die Planung eingebracht wäre es für ein kompetentes Planungsteam keine Schwierigkeit gewesen, ansehnliche Gebäude von vornherein entsprechend zu entwerfen.

27.10.11 – von Thomas Nordmeyer –

Wie lange braucht ein Architekturbüro, um ein paar einfache Gebäude für ein Freibad von Grund auf zu planen? Etwa acht Wochen, so sagte es die Architektin Monika Barthel vom Architekturbüro BZM aus Wiesbaden gestern in der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Bau, Verkehr Umwelt (BVU) und Jugend, Kultur und Soziales (JKS) den versammelten Stadtverordneten. Die in dieser Sitzung vorgestellte Planung des Naturfreibads wurde, rechnet man zurück, also etwa im August 2011 begonnen.

 Rechnet man weiter zurück zum Beschluss des Stadtparlaments, das den Magistrat mit der Entwurfsplanung am 24. Februar 2011 beauftragte (16/A 0108), so kommt man auf ganze sechs Monate, die das Rathaus gebraucht hat, um ein Architekturbüro mit der Erstellung der Pläne zu beauftragen.

 Festzustellen ist also, dass ein halbes Jahr ging ins Land, bis der Parlamentsauftrag überhaupt beachtet wurde und weitere zwei Monate, bis er jetzt umgesetzt wurde. Einfach vergessen wurde dabei, dass das Grundstück dem Anschluss- und Benutzungszwang an das Heizkraftwerk unterliegt. Ignoriert wurde außerdem der Beschluss des Parlaments vom 9.6.2011 (17/A 0005) über die Ausrichtung der Dächer städtischer Neubauten zur Nutzung von Solarenergie. Ist es Ignoranz oder Vergesslichkeit der Bürgermeisterin? Rechtzeitig in die Planung eingebracht wäre es für ein kompetentes Planungsteam keine Schwierigkeit gewesen, ansehnliche Gebäude von vornherein entsprechend zu entwerfen.

 Ein Einblick in den Zwischenstand der Planung hätte sicherlich dazu beigetragen, derartige Planungsfehler zu verhindern, aber entsprechende Anfragen wurden mit Verweis auf den Bericht abgewiesen. Die Planungsfehler müssen nun in den Ausschüssen korrigiert werden. Das Parlament wird insoweit die versäumte Arbeit des Magistrats nachholen.

 Das Vorgehen der Bürgermeisterin wird begreiflich, wenn man ihre bisherige Haltung zum Freibad betrachtet: Ihre Partei, die SPD, hat im Kommunalwahlkampf 2011 das Naturfreibad bei jeder Gelegenheit uninformiert abgelehnt. Bis zuletzt hat Frau Augsburger sich gegen das Projekt gestellt, was sie durch ihre Anmerkungen im gestrigen Ausschuss mittelbar bestätigt hat. Es fällt uns also schwer zu glauben, dass die späte Beauftragung von BZM im August 2011 Zufall war.

 Wir freuen uns, dass Frau Augsburger die Kurve in letzter Minute doch noch gekriegt hat und hoffen jetzt, dass das Hickhack ein Ende hat. Parlamentarier, Architekten und Bauamt müssen jetzt an einem Strang ziehen und den Plänen noch in diesem Jahr den letzten Schliff geben – ohne weitere Taktiererei.

 

Thomas Nordmeyer

 Stadtverordneter

Kategorie

Naturbad