Eine völlig verrückte Aktion, die ganz und gar nicht in unsere Zeit passt und allen Bemühungen um Klimaschutz Hohn spricht, sehen die Grünen in dem Kahlschlag am Unteren Marktplatz. Die alten Kastanienbäume - noch aus den Gründertagen der Limesstadt - waren in einer Eilaktion am Dienstagmorgen ausnahmslos gefällt worden.

20.01.21 – von Barbara Blaschek-Bernhardt –

Verrückt ist die Aktion schon deshalb, weil die Bäume gut zu den Umgestaltungsplänen für den Unteren Marktplatz gepasst hätten. Ihr Standort auf der neuen Terrasse vor der Gaststätte war schon perfekt, der Kahlschlag auf jeden Fall überflüssig, teurer Unsinn und eine Demonstration, dass die Stadtverwaltung auf die Vorstellungen der Anwohner und auf Klimaschutz keine Rücksicht nehmen wird. Die überwältigend positive Resonanz auf eine Unterschriftensammlung für den Erhalt der alten Kastanien hat für den Bürgermeister keine Rolle gespielt.

Die Kastanien waren im besten Alter, sie sind nun nicht mehr da. Der Marktplatz ist ärmer geworden. Für die Grünen steht fest, dass auf dem idealen Standort, der Terrasse vor der Gaststätte wieder neue Bäume gepflanzt werden müssen. Aber es wird Jahrzehnte dauern, bis aus neuen Bäumchen wieder große Bäume geworden sind.

Schwalbach hatte im letzten Jahr auch mit den Stimmen der SPD ausdrücklich den Klimanotstand ausgerufen. Verwaltungsentscheidungen sollten daraufhin überprüft werden, ob sie mit dem Ziel des Klimaschutzes zu vereinbaren sind. Das soll nun offenbar keine Rolle mehr spielen. Und man hat noch nicht einmal das Ergebnis der gerade erst erfolgten Ausschreibung für die Arbeiten am Unteren Marktplatz abwarten wollen.

Der Bürgermeister wollte Entschlossenheit demonstrieren. Herausgekommen ist eine Aktion, die bürgerferner nicht sein könnte und dem Gedanken des Klimaschutzes Hohn spricht.