Joint Venture zur Abwärmenutzung am Kronberger Hang - Abwärme aus den Rechenzentren statt Erdgas nutzen!

Die Schwalbacher Grünen drängen darauf, dass mit der Inbetriebnahme des ersten Rechenzentrums am Kronberger Hang auch die Abwärme genutzt werden kann. Dazu muss noch investiert werden und deshalb ist es nun der richtige Zeitpunkt für ein Joint Venture mit dem Fernwärmesorger.

13.09.22 – von Arnold Bernhardt –

Erdgas ist durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine dramatisch knapp und teuer geworden und es kommt darauf an, Alternativen zu nutzen, wo dies möglich ist. Nur an wenigen Orten sind die Voraussetzungen hierfür so gut wie Schwalbach. Rechenzentren am Kronberger könnten schon ab 2024 kostenlose Abwärme liefern, die in das Schwalbacher Fernwärmenetz eingespeist werden könnte.

Die Technik ist vor allem in Dänemark und Schweden längst im Einsatz und seit langem erprobt. Man braucht aber zusätzliche Leitungen, Großwärmepumpen, Regelungstechnik und Wärmespeicher. Die notwendigen Verträge zwischen den Betreibern der Rechenzentren und dem Fernwärmeversorger sind allerdings immer noch nicht unter Dach und Fach, die notwendigen Investitionen nicht auf den Weg gebracht. Niemand kann derzeit ausschließen, dass das erste Rechenzentrum 2024 in Betrieb geht und mit seiner Abwärme völlig unnötig die Luft am Kronberger Hang aufheizt, während im Schwalbacher Fernheizwerk völlig unnötig Erdgas zur Wärmeerzeugung verbrannt wird.

Die Grünen sehen die Stadt hier in der Verantwortung und ein wesentlicher Anknüpfungspunkt wäre nach ihrer Auffassung dabei die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens der Stadt mit dem Fernwärmeversorger. Die notwendigen Investitionen im Zusammenhang mit der Abwärmenutzung von Rechenzentren wären der richtige Anlass hierfür. „Es muss sichergestellt werden“, so der Stadtverordnete Arnold Bernhardt, „dass mit der Inbetriebnahme der Rechenzentren auch die Nutzung der dort anfallenden Abwärme realisiert wird. Die Stadt wäre gut beraten, an dieser Stelle in die städtische Infrastruktur zu investieren und sich gleichzeitig den dauerhaften Einfluss auf die Fernwärmetarife und die Weiterentwicklung des Fernwärmenetzes  zu sichern. In einem Joint Venture wäre städtisches Geld gut und rentabel angelegt“.