GRÜNE gegen Parkhaus-Abriss

20.02.15 –

Immer wieder treffen sich in Schwalbach Gruppen zumeist junger Menschen zu abendlichen und nächtlichen feiern. Oft verlaufen diese in akzeptabler Lautstärke und ohne größere Spuren zu hinterlassen. Zu häufig aber werden die Feiernden zu laut, was die Anwohner in ihrer Nachtruhe stört. Abfälle bleiben liegen und müssen von anderen entsorgt werden. Ein solcher Zustand ist auch aus Sicht der GRÜNEN nicht akzeptabel.

Aktuell ist immer wieder einmal das Parkhaus Mutter Krauss in der Schwalbacher Altstadt ein beliebter Treffpunkt. Andere Treffpunkte sind der Platz hinter dem Haus der Vereine, früher war es der Schulhof der Geschwister-Scholl-Schule. Allgemein sind es wohl eher zufällig ausgewählte Freiflächen, die als Treffpunkte dienen.

Die Bürgermeisterin möchte den Konflikt nun gerne mit einem Paukenschlag lösen. Sie erklärt Ordnungs- und Sozialamt für nicht zuständig (z.B. in einem Interview am 4.2.2015) und möchte stattdessen lieber das Parkhausdach für 200.000 € abreißen lassen. Ein bloßer Abriss wäre aber gerade im Kernbereich der Altstadt städtebaulicher Unsinn, da an prägnanter Stelle ein öder Parkplatzt ortsbildprägend würde. Der Altstadtrahmenplan sieht daher seit je her an dieser Stelle ein Gebäude vor. Außerdem zeigt die im Jahr 2013 errichtete ärgerliche Umzäunung der Geschwister-Scholl-Schule, dass das Problem damit nur verschoben aber nicht gelöst würde. Die nächtlichen Feierer nehmen, von der einen verdrängt, ganz selbstverständlich andere Freiflächen in Anspruch.

Die Stadt muss die Sache als also aktiver angehen: Es ist dringend notwendig, dass Jugendamt und Ordnungspolizei ihre Aufgaben wahrnehmen. Beide Ämter scheinen hierzu bereit. Die Streetworker sollten, wie in der städtischen Pressemitteilung vom 3.2.2015 angeboten, ihre Kontakte in die Gruppen nutzen, in der Situation zu vermitteln. Auch die städtischen Ordnungspolizisten müssen die Feiernden mit regelmäßigen Besuchen daran erinnern, dass sie nicht allein sind, sie auffordern Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen und ihren Müll ordentlich zu entsorgen haben. Offensichtlich geschieht das bereits gelegentlich, muss aber häufiger geschehen. Als letztes Mittel bliebe dann, die Polizei zur Hilfe zu holen. Das alles wird sicher nicht innerhalb der normalen Bürozeiten funktionieren, da muss auch mal jemand abends oder nachts vor Ort sein. Zusätzlich sollte die Stadt im Sinne der Broken-Windows-Theorie dafür sorgen, dass die Orte regelmäßig aufgeräumt werden. Wir müssen klar signalisieren: So möchten wir, dass es hier aussieht.

Diese Maßnahmen werden einen Prozess anstoßen, der nachhaltig zu mehr Ruhe und Ordnung führt. Denn außerdem gilt: Irgendwo wird auch in Zukunft immer gefeiert und wenn wir ehrlich sind, gehört das ja auch zu einer lebendigen Stadt.


Referenzen
  Pressemeldung der Stadt Schwalbach vom 3.2.2015
  Interview der Schwalbacher Bürgermeisterin im Höchster Kreisblatt vom 4.2.2015