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29.08.12 –
Radfahrern in Schwalbach attraktiver gestalten
Freigabe der Einbahnstraßen für Radfahrer in beide Richtungen
Für unseren Antrag zur Freigabe von Einbahnstraßen für Radfahrer in der morgigen Stadtverordnetenversammlung rechnen wir dort mit breiter Zustimmung - schließlich wurde der Antrag im Verkehrsauschuss einstimmig beschlossen. Außerdem sprechen Erfahrungen anderer Städte und Forschungsergebnisse eindeutig für die allgemeine Freigabe nahezu aller kommunalen Straßen für Radfahrer in beide Richtungen.
Unsere Nachbarstadt Frankfurt hat neben vielen anderen Kommunen gezeigt, dass eine solche Freigabe die Attraktivität des Fahrrades als Verkehrsmittel steigert, ohne die Unfallgefahr zu erhöhen. Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) [1] liefern hierzu die wissenschaftliche Bestätigung:
Da durch die Öffnung von Einbahnstraßen in Erschließungsstraßen die Attraktivität des Radverkehrs verbessert werden kann, ohne dass damit negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit verbunden sind, stehen einer breiten Anwendung der Regelung in den Kommunen keine Bedenken entgegen.
In Schwalbach wird damit gängige Praxis rechtlich und organisatorisch eingefangen. Bereits heute befahren viele Schwalbacher Einbahnstraßen gegen die Richtung, ohne dass das formal erlaubt wäre. Die Ordnungsbehörde erhält nun die Aufgabe, den Verkehr zu regeln und mögliche Gefahrenstellen weiter zu entschärfen - beispielsweise durch Straßenmarkierungen und Hinweisschilder. Alle Verkehrsteilnehmer wissen dann woran sie sind und die Radfahrer verlassen endlich die (versicherungs-) rechtliche Grauzone.
Im Vorfeld hatte der Schwalbacher Seniorenbeirat bedenken geäußert. Diese sind in großen Teilen nachvollziehbar, betreffen aber im Wesentlichen allgemeine Verkehrssituationen und weniger das Radfahren im speziellen. Insbesondere ältere Autofahrer werden von einer klaren Regelung eher profitieren. Vor allem aber sollte man die Lernfähigkeit auch von Senioren nicht unterschätzen. Die haben sich in ihrem Leben bereits vielen Veränderungen angepasst - nicht nur, aber auch im Straßenverkehr.
Wir wünschen uns, dass der eigens dafür eingesetzte Arbeitskreis "Radfahren" zukünftig aktiver wird und dem Parlament entsprechende Vorschläge vorlegt. Bisher haben lediglich einzelne Mitglieder öffentlich Wünsche bekundet, ohne dass konkrete Umsetzungen sichtbar geworden wären. Sicherlich würde auch eine Erweiterung des Kreises auf alle politischen Fraktionen des Parlaments gut tun - dem von der Bürgermeisterin bestimmten Kreis gehören ausschließlich Abgeordnete von SPD und FDP an, andere Fraktionen sind nicht vertreten.
Thomas Nordmeyer
Stadtverordneter
[1] http://www.bast.de/nn_42718/DE/Publikationen/Berichte/unterreihe-v/2003-... (link is external)
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