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13.03.15 –
Schwalbach ist Teil der Metropolregion Rhein- Main, erzielt hohe Gewerbesteuereinnahmen durch hier ansässige Weltfirmen und muss sich deshalb vorausschauend auch um die notwendige Infrastruktur kümmern. Vor allem nach dem Ausbau des Gewerbegebietes am Kronberger Hang und der Standorterweiterung bei P&G gibt es für die verantwortlichen Verkehrsplaner deshalb keinen Zweifel: Ohne ein leistungsfähiges und attraktives Angebot an öffentlichem Nahverkehr ist der weitere Verkehrszuwachs im Ostteil des Main-Taunus nicht zu bewältigen. Wer allein auf den Individualverkehr setzen wollte, ist längst auf dem Holzweg.
Längst anerkannt und etabliert als wichtige Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr sind Bike-Sharing-Angebote, die für vor allem für Pendler den täglichen Weg von der Bahnstation zum Arbeitsplatz einfacher machen. Es ist kein Zufall, dass in allen wichtigen Zentren Fahrradverleihsysteme bereits Entlastung schaffen und es ist nachvollziehbar, dass gerade die großen Firmen etwa die Firma Samsung dringend auf ein solches Angebot warten.
Da trifft es sich gut, dass Eschborn gerade ein solches Fahrradverleihsystem aufbauen will. Aus Sicht der Grünen spricht alles dafür, dass die Städte Eschborn und Schwalbach dies gemeinsam tun. Die notwendige europaweite Ausschreibung ist schon erfolgt, und in der letzten Bauausschusssitzung konnte der in diesem Wettbewerb erfolgreiche Systemanbieter WeBike sein Konzept vorstellen. Insgesamt 15 Stationen könnte es danach in Eschborn und Schwalbach geben mit anfänglich 120 Fahrrädern. Das System würde von WeBike intensiv betreut werden. Dank moderner Datentechnik ist der Ausleihvorgang denkbar einfach, regelmäßige Nutzer kommen mit einer Flatrate sehr günstig davon (98 Euro im Jahr) und wenn sich Firmen an dem Angebot aktiv beteiligen, wird es für die Mitarbeiter nochmals billiger. Und ganz wichtig: Das System wird von dem RMV unterstützt, ist in das Ticketsystem des RMV eingebunden.
In Schwalbach und Eschborn geht es zunächst vor allem darum, für Berufspendler die Anschlussmobilität zwischen S-Bahn und Arbeitsplatz oder Wohnung bereit zu stellen. Aber letztlich wird auch die Verbindung zwischen den Gewerbegebieten und den Schwalbacher Zentren Marktplatz und alter Ort verbessert und dies kommt auch den Gelegenheitsradlern zu Gute, die vielleicht aus Platzgründen gar kein eigenes Rad besitzen wollen.
Dass gleich bei der ersten Vorstellung des Konzepts im Bau- und Verkehrsausschuss ein so komplexes, im Main-Taunus-Kreis noch neues Verkehrssystem schon endgültig beschlossen würde, war nicht zu erwarten und es war vernünftig, vorher noch einige Punkte klären zu lassen: Die Vertragsbindung sollte nach Möglichkeit nicht, wie vom Magistrat vorgeschlagen, zehn Jahre sondern eher drei bis fünf Jahre betragen, weitere Firmen sollten ins Boot geholt und die Bedingungen für Aufrüstung der Räder zu e-bikes geklärt werden.
Die Schwalbacher GRÜNEN stehen weiter voll hinter dem Projekt. WeBike hat ein Konzept vorgestellt, das unsere Erwartungen an ein Fahrradverleihsystem sogar übertrifft. Es ist leistungsstark und variabel und die benötigten Investitionen sind im Vergleich zu denen für Straße, Parkplätze und Umweltschäden durch PKW und LKW überschaubar. Mit dem Fahrradverleihsystem erhalten wir eine flexible Ergänzung des Öffentlichen Nahverkehrs, die sich andernorts bereits bewährt hat. Wir sind zuversichtlich, dass sie sich auch in unserer Region durchsetzen wird. Andere Orte blicken bereits neidisch auf Eschborn und Schwalbach.
QuerInfos:
- Sitzungsunterlagen 40.Sitzung des BVU
- Vorlage des Magistrats zu den Fahrradverleihstationen
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