Demnächst: Keine Verluste mehr durch die Wohnungsbaugesellschaft

18.02.15 – von Arnold Bernhardt –

Schwalbach ist - auch im hessenweiten Vergleich - schon extrem dicht bebaut. Die Grünen haben deshalb durchgesetzt, dass hier kein zusätzliches Bauland im Außenbereich mehr ausgewiesen wird und dabei soll es auch bleiben. Im innerstädtischen Bereich werden aber weiterhin die Möglichkeiten genutzt, mit Augenmaß neuen Wohnraum zu schaffen. Das gilt zum Beispiel für den Bau weiterer Reihenhäuser auf dem früheren Gewerbegrundstück Ostring 175; es könnte auch für das städtische Grundstück Am Erlenborn gelten. Durch Prüfantrag wird hier zunächst festgestellt, in welchem Umfang hier neue Wohnungen entstehen könnten.

Solche sehr überschaubaren Unternehmungen bringen andere, in diesem Fall die UL, gleich auf die Idee, dass es toll wäre, wenn Schwalbach gleich wieder eine eigene Wohnungsbaugesellschaft hätte. Was man dann alles bauen könnte! Und auch noch ohne öffentliche Kontrolle durch das Parlament!
Wenn das nur so einfach wäre! So einfach ist es aber nicht. Nach dem jahrzehntelangen Praxistest mit einer Schwalbacher Wohnungsbaugesellschaft, die ja immer noch nicht aufgelöst ist und immer weitere Kosten verursacht, steht für jeden aufmerksamen Beobachter fest:
Die Ehrenamtlichen haben sich alle Mühe gegeben, aber in einem hochprofessionellen Umfeld solche Unternehmungen weiterhin auf ehrenamtlicher Basis betreiben zu wollen, ist teurer Unfug auf Kosten der Steuerzahler.

Hunderttausende Euro Verlust und kaum ein überzeugendes Projekt, das selbst entwickelt und pannenfrei durchgeführt worden wäre, haben schließlich den Magistrat schon vor Jahren überzeugt, dass man auch bei eigenen Aufträgen die eigene Wohnungsbaugesellschaft besser nicht beauftragt, zum Beispiel mit der Neubebauung Am Ostring. Das sollte zu denken geben. Im Bedarfsfall kann man ganz unkompliziert auf eine Reihe kompetenter Entwicklungs- und Bauträger zurückgreifen, zum Beispiel die Nassauische Heimstätte oder die AGB aus dem benachbarten Frankfurt.

Die Alternative, bei einer eigenen Wohnungsbaugesellschaft massiv „aufzurüsten" und professionellen Sachverstand zu engagieren, wäre abwegig. Das würde nämlich bedeuten, jährlich mehrere Hunderttausend Euro Personalkosten zu investieren, und es würde auch bedeuten, dass die Gesellschaft in dem ziemlich zugebauten Schwalbach zwanghaft nach neuen Baugebieten und Bauprojekten Ausschau halten müsste, schon damit die GmbH ihre bloße Existenz rechtfertigen kann. Engagement und Steuergeld sind kostbar und so darf man nicht damit umgehen.

Deshalb ist es richtig und notwendig, das insgesamt lehrreiche Kapitel „Wohnungsbaugesellschaft" nun abzuschließen, die wenig erfolgreiche Schwalbacher Wohnungsbaugesellschaft aufzulösen und den Steuerzahlern die jährlichen Ausgaben dafür zu ersparen.