Umbau des unteren Marktplatzes mit altem Baumbestand

 Mehr als 700 Schwalbacher Bürgerinnen und Bürger haben in kurzer Zeit für den Erhalt der Kastanien am Unteren Marktplatz unterschrieben. Bisher scheint aber keiner der Verantwortlichen darauf einzugehen. Auf einer Informationsveranstaltung am kommenden Freitag wollen die Schwalbacher Grünen weitere Überzeugungsarbeit leisten und Möglichkeiten erläutern, wie der Marktplatz mit den vorhandenen Bäumen neugestaltet werden kann. Grundlage ist neben dem durch die Stadt veröffentlichten Gutachten, eine von den Grünen beauftragte Überprüfung der Bäume.

19.08.19 –

Für diesen Zweck hatten die Grünen den renommierten Sachverständigen und Baumpflegeexperten der Stadt Kelkheim, Philipp Funck, beauftragt. Er stuft den Allgemeinzustand der Bäume ebenfalls als „vital“ ein. Die Entscheidung der Gründungsväter der Limesstadt, die robustere, auf bis zu 2 m Höhe veredelte, rotblühende Rosskastanie auszuwählen war für den schwierigen Standort offensichtlich richtig: Kastanien sind Stadt- und Parkbäume und die Schwalbacher Kastanien sollten von vornherein nur so groß werden, wie sie heute sind. „Mit dem jetzigen Beschluss würden die letzten Kastanien der Gründungszeit der Limesstadt vernichtet“, so Arnold Bernhardt für die Schwalbacher Grünen.

Dass die Bäume derzeit etwas gerupft aussähen liege u.a. an dem Beschnitt für die Videoüberwachung. Dennoch sind die Bäume nach Aussage beider Gutachter gesund und gut an ihren Standort angepasst. Dass über den Zustand der Bäume erst jetzt diskutiert wird, hält Bernhardt für einen großen Fehler. Wenn man ihre Vitalität in Frage stelle, so hätte das bereits in der Planungsphase eingebracht und vorher von Experten überprüft werden müssen. „Wir dürfen von einem Planer erwarten dass er bereits vorhandenes Grün integriert.“, so Bernhardt, „Städtebauliche Vorhaben, bei denen wir gesunde Bäume fällen, obwohl sie einer gelungenen Planung nicht im Weg stehen, können und sollten wir uns nicht mehr leisten.“

Ihren Kompromissvorschlag will Bürgermeisterkandidatin Katja Lindenau vor Ort am Unteren Marktplatz erläutern und Details aus den vorliegenden Expertisen präsentieren. Es werden Maßnahmen gezeigt, die dem Erhalt der Bäume dienen: Anpassungen an den vorhandenen Plänen (die die Grünen „überschaubar“ nennen) aber auch intelligente Wurzelschutz- und Wurzelbrückensysteme, die alle Arten von Bodenbelägen tragen und mit denen alter Baumbestand integriert werden kann. Wir dürfen gespannt sein, wie der angekündigte Kompromiss aussehen wird.

Der Ortstermin, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind, findet am kommenden Freitag, den 23.8.2019 ab 17.30 Uhr statt.