Klimaschutz. Frauenrechte. Und das Cello

04.04.21 –

Katharina Oberließen ist frauenpolitische Sprecherin der Grünen Jugend Main-Taunus

Wahlalter ab 16 Jahre? Für Katharina Oberließen aus Schwalbach ist das keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit. Die Albert-Einstein-Schülerin feiert im April ihren 16. Geburtstag und ist frisch gewählte frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Main-Taunus. „Ich will etwas verändern. Wie läuft das in Deutschland - über Parteien. Deshalb habe ich mir die Jugendorganisationen verschiedener demokratischer Parteien genau angeschaut. Mit der  GRÜNEN JUGEND habe ich die meisten Übereinstimmungen gefunden. Jetzt bin ich aktiv dabei.“

Nun ist sie nicht nur Mitglied der Jugendorganisation von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, sondern auch frauenpolitische Sprecherin. Warum? „Das fängt bei ganz einfachen Sachen an. Ich finde es zum Beispiel nicht in Ordnung, dass Mädchen unter dem Druck stehen, sich die Beine rasieren zu müssen. Was soll das?“ Mit ihren Freundinnen und Freunden wird über solche Themen häufig diskutiert und es gibt viel Unverständnis zu Rollenklischees und Diskriminierungen. Bei der GRÜNEN JUGEND stehen Gleichstellung von Männern und Frauen sowie der Einsatz für mehr Toleranz und Vielfalt ganz oben auf der Agenda. Katharina will in der GJ MTK mithelfen, dass es hierzu weiterhin Aktionen und Veranstaltungen gibt.

„CO2-Steuer deutlich erhöhen.“

Im Zentrum steht für sie als Jugendliche jedoch der Klimaschutz. Was würde sie als erstes tun, wenn sie morgen entscheiden könnte? „Ich würde die CO2-Steuer deutlich erhöhen. Das ist ein Instrument, das richtig schnell etwas bewirken kann. Das sieht man ja jetzt schon. Und wir müssen einfach schneller vorankommen.“

Für ihre Generation sei das Thema Klimaschutz viel bedeutender als für andere Generationen. „Es ist die Zukunft unserer Generation, die geschützt werden muss.“ Deshalb plädiert Katharina Oberließen für das Wahlalter ab 16 Jahren. In elf Bundesländern dürfen 16-Jährige bereits bei Kommunalwahlen mitbestimmen. In Hessen gab es unter Rot-Grüner Regierung ab 1998 kurzzeitig das Wahlrecht ab 16 Jahre, wurde aber aber ein Jahr später von der CDU-Regierung wieder kassiert. In Brandenburg, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein dürfen 16-Jährige sogar an Landtagswahlen teilnehmen.

„Wenn Jugendliche wissen, dass sie wählen dürfen, dass sie mitentscheiden dürfen, dann interessieren sie sich viel eher für Politik. Das wollen doch immer alle. Dann muss man uns Jugendlichen dieses Wahlrecht auch geben.“ BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern die Absenkung des Wahlalters auf 16 in ihrem Programm für die Bundestagswahl. In Schwalbach sei zum Beispiel das neue Jugendparlament zumindest schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung, sagt Katharina, und auch hier hätten sich die Grünen vor Ort besonders dafür engagiert.

Cello. Aber bitte im Orchester.

Wenn Katharina sich nicht über verschiedene Nachrichtenangebote zu politischen Themen informiert, widmet sich die Schwalbacherin in ihrer Freizeit einer weiteren Lieblingssache: „Ich spiele leidenschaftlich gerne Cello. Und das am liebsten mit vielen anderen zusammen.“ Katharina ist Mitglied in mehreren Jugendsinfonieorchestern. Sie ist mächtig froh, wenn die Coronabedingungen es endlich wieder erlauben, gemeinsam live zu proben. Denn das sei das Schönste am Cellospielen.

Zum Schluss gefragt, wer denn ins Bundeskanzleramt kommen sollte, eher Annalena Baerbock oder Robert Habeck, zeigt sich Katharina clever diplomatisch: Es sollte auf jeden Fall ein GRÜNER, eine GRÜNE, sein!