Die sanierte Gartenstraße ist eine Beleidigung für Fußgänger:innen und Anwohner:innen

Die Sanierung des südlichen Abschnitts Gartenstraße steht kurz vor dem Abschluss. Sie wurde exakt so hergestellt, wie sie in den 70ern einmal gebaut wurde. Man hätte sie stattdessen auf einen modernen Standard bringen müssen, wie es die Grünen bereits vor langem gefordert haben.

12.07.22 –

Die Sanierung des südlichen Abschnitts Gartenstraße zwischen Schützenstraße zwischen Schützenstraße und Flachsacker steht kurz vor dem Abschluss. Die Grünen hatten bereits lange vor dem Baubeginn beantragt, der Magistrat möge Pläne für eine zeitgemäße Gestaltung der Straße mit Bäumen und breiten Gehwegen machen.

“Grundsanierungen bieten immer die große Chance, die Gestaltung an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen.”, so Thomas Nordmeyer für die Schwalbacher Grünen. Den Wunsch Pläne zur alternativen Gestaltung vorzulegen, hatte die SPD-geführte Stadtregierung 2020 ausgeschlagen. Die Gartenstraße wurde nun exakt so hergestellt, wie sie in den 70ern einmal gebaut wurde. “In den letzten 50 Jahren hat sich einiges geändert geändert und man einiges dazu gelernt. Das hätte man berücksichtigen müssen.”, so Nordmeyer. Insbesondere wisse man heute verlässlich, dass es in den Städten bedrohlich heißer werden wird. Dem Temperaturanstieg hätte man mit Bäumen in der Straße entgegen wirken können. “Wir sehen in der Sauererlenstraße, das das geht”, so Nordmeyer.

Außerdem stören sich die Grünen daran, dass einer der beiden Gehwege sehr schmal gelassen wurde. “Das ist eine Beleidigung für die Fußgängerinnen und Fußgänger”, so Nordmeyer. Neben der knappen Breite müssen die Fußgänger:innen auf 100 Meter mit einer starken Neigung zur Straße hin und Wellen durch die Absenkungen an den Einfahrten passieren. Viele Menschen nutzten genau diesen Gehweg, um zum REWE-Markt an der Sulzbacher Straße zu laufen. “Wer hier mit dem Einkaufstrolley oder Rollator unterwegs ist, hat einen schmalen und holprigen Parcours zu überwinden”, so Nordmeyer. Der anschließende Weg entlang des Flachackers sei noch schmaler und damit auch nicht optimal, aber er sei wenigstens weitgehend eben.

“Gerade alten Menschen wird das Leben hier unnötig schwer gemacht. Der Umbau hätte die große Chance geboten, die Straße fußgänger:innenfreundlicher zu gestalten. Aber man hat es nicht einmal geschafft, das übliche taktile Pflaster zu verlegen, das Sehbehinderten Orientierung bietet.”, moniert Nordmeyer

Die Grünen fordern, das Pläne zukünftig dem Bauausschuss vorgelegt und öffentlich diskutiert werden. “Die Gestaltung der Stadt ist keine reine Verwaltungssache. Der Magistrat muss Bürgerinnen und Bürgern und Stadtverordneten die Gelegenheit geben, Einfluss zu nehmen.” Zudem müssten Planungen zukunftsperspektive bieten und dazu gehöre es einfach, alle Verkehrsteilnehmer:innen und vor allem den Klimawandel zu berücksichtigen.

Antrag “Anwohnerfreundliche Umgestaltung der Gartenstraße”
https://schwalbach.more-rubin1.de/vorlagen_details.php?vid=291401100124